warti
Autogasforum-Junior Beiträge: 206 Registriert: 21. 5. 2004 Status: Offline
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am 21. 8. 2005 um 21:42 |
@black_Cherokee
man sollte sich über seine Nachbarn auch informieren nicht nur verunglimpfen
Kleiner Auszug
Warenaustausch mit Deutschland steigt kontinuierlich
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Polen und Deutschland entwickeln sich seit Jahren positiv: Laut Statistik ist Deutschland wichtigster Handelspartner des Nachbarlandes; Polen bleibt für Deutschland auf Platz zwölf von allen Handelspartnern weltweit. Dabei ist der bilaterale Handel kontinuierlich gestiegen. Importierte Deutschland 1997 Waren für 7,3 Mrd. Euro, so waren es im vergangenen Jahr 15,9 Mrd. Euro. Die Bilanz fällt positiv für Deutschland aus, denn die deutschen Ausfuhren wuchsen von 10,6 Mrd. Euro in 1997 auf 18,8 Mrd. Euro im vergangenen Jahr.
Neu für Polen ist die Stärkung des Zloty. Seit rund einem Jahr hat sich der Wechselkurs von einem Euro zu 4,9 Zloty auf zeitweise einem Euro zu 3,9 Zloty verändert. Polnische Importeure können Waren oder Vorprodukte günstiger einführen, Exporteure müssen neben dem Preis andere Kriterien bieten, um Produkte „Made in Poland“ im Ausland verkaufen zu können. Für deutsche Unternehmen, die in Polen produzieren, muss die Kalkulation ständig angepasst werden, und Wettbewerbsvorteile durch Produktionsverlagerung sind nicht mehr automatisch gesichert.
Besonders im Dienstleistungsbereich und beim Outsourcing nach Polen schmelzen die Kostenvorteile: Wirtschaftsprüfer, Call-Center oder Buchhaltungen sind sehr k auf fremdsprachiges Personal angewiesen. Dies ist vor allem in den wirtschaftlichen oder universitären Zentren zu finden und mittlerweile knapp und teuer. So ist es zum Beispiel in Warschau kaum noch möglich, fremdsprachiges qualifiziertes Personal zu niedrigeren Preisen als in Westeuropa zu finden.
Anders ist die Situation in der als „Polen B“ bezeichneten Provinz. Außerhalb der Zentren Warschau, Danzig, Stettin, Posen, Breslau und Krakau ist immer noch reichlich Personal vorhanden, wenn auch die Hochqualifizierten oft in die Zentren abgewandert sind. Trotzdem bieten sich besonders für Unternehmen des produzierenden Gewerbes interessante Möglichkeiten für Kooperationen, Joint-Ventures oder Eigengründungen.
Der polnische Binnenmarkt und die seit Jahren positiven Wachstumsraten – im vergangenen Jahr stieg das Bruttoinlandsprodukt um 5,3 Prozent – beflügeln neue Wirtschaftszweige. Davon profitieren zum Beispiel Papierproduzenten, Druckereien und Werbeagenturen. Der Papierverbrauch in Polen pro Kopf ist vier Mal höher als in Westeuropa oder Nordamerika. Dies liegt an dem in den letzten Jahren k gewachsenen nationalen Zeitschriften- und Buchmarkt, von dem besonders die modernen Druckereien profitieren. Polnische sowie internationale Druckereien sind auch als Dienstleister für Auslandsmärkte tätig und entwickeln dank modernen Datenkommunikationsverbindungen das Geschäftsfeld Print-on-demand weiter.
Dieser Modernisierungsschub ist nicht nur bei den Druckereien zu verzeichnen, sondern in vielen Branchen, die seit Anfang der Neunzigerjahre ihr Geschäft langsam und kontinuierlich ausgebaut haben. Dies trifft vor allem auf die Landwirtschaft zu, wo ein großer Nachholbedarf besteht. Dank EU-Beihilfe dürfte es hier in den nächsten Jahren einen deutlichen Investitionsschub geben.
Nach einer Umfrage der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer begrüßen in Polen tätige deutsche Unternehmen den EU-Beitritt Polens. Die Mitgliedschaft eröffnet neue Marktchancen. So kann beispielsweise ein Distributionsunternehmen für Dentaltechnik seinen Kunden seit der „echten Grenzöffnung“ enge Lieferzeiträume anbieten, so dass die Lagerhaltung massiv reduziert werden kann. Lieferungen können mittlerweile innerhalb von zwei Tagen beim polnischen Verteilungszentrum sein.
Die Zustimmung in der polnischen Bevölkerung zum Beitritt ist von rund 40 Prozent auf knapp 60 Prozent angestiegen, obwohl viele Menschen über gestiegene Preise klagen. Bei Umfragen haben aber mehr als 70 Prozent der Befragten erklärt, die Mitgliedschaft habe keine Auswirkungen auf ihr tägliches Leben.
Der EU-Beitritt hat für Polen und die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen einen weiteren Vorteil gebracht: Manche Beschränkungen sind weggefallen – und trotz einer derzeit hitzigen Diskussion über die Dienstleistungsfreiheit wird Polen trotz aller nationalen Besonderheiten seine Sonderrolle immer weiter verlieren.
Quelle: www.bezgranic.net / Handelsblatt, April 2005
für weitere umfangreiche Info
http://www.wfbi.de/online/de/AW/v/2/prnseite10.jsp />
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VIPP-GASer
Autogasforum-Fachmann Beiträge: 676 Registriert: 4. 4. 2005 Status: Offline
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am 21. 8. 2005 um 23:45 |
Danke Warti!
Wieder was gelernt. Ich hatte ja geschrieben, das ich das nicht so genau weiß. Ist aber interessant. Danke.
Wo kommst Du eigentlich her? (hoffentlich hab ich´s nicht überlesen)
Kannst mir auch an meine email-adr. antworten.
Der VIPP-GASer ____________________
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Hennibal
Autogasforum-Senior Beiträge: 395 Registriert: 5. 3. 2005 Status: Offline
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am 22. 8. 2005 um 04:09 |
Vielen Dank warti,
der Bericht des handelsblattes bestätigt das, was ich vermutet habe. Deutschland hat sogar eine positive Handelsbilanz. Von Black kommt ja leider nur Polemik, ich hoffe, daß er sich diese Fakten auch mal zu Herzen nimmt! Ansonsten stimme ich dafür, daß wir unseren Wohlstand, der zu größten Teilen auf Geldern des Marshall-Plans basiert, zurückgeben. Verdient haben wir diese Milliardenhilfen nämlich sicher nicht nach dem Dritten Reich!!! Die Weltgemeinschaft hat sie aus verschiedenen Gründen trotzdem gewährt.
Grüße
Philipp ____________________
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madcruiser
Autogasforum-Neuling Beiträge: 51 Registriert: 8. 1. 2005 Status: Offline
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am 22. 8. 2005 um 04:49 |
Wohlstandsgesellschaften, deren Niedergang, Wanderungstendenzen und Ausnutzung von Preisgefällen sind so alt wie die Menschheit.
Heute geht das alles wesentlich schneller als vor ein paar hundert und vor ein paar tausend Jahren.
Die Industriegesellschaft kam von der britischen Insel, die ersten Maschinen waren illegal von der Insel geschmuggelt.
Das Fließband kam, wie auch die meisten technischen Erfindungen des späten 19. und des 20. Jahrhunderts aus Amerika.
Nach dem Krieg waren wir ein Billiglohnland und einige Jahre später wurde Made in Germany erfunden um den Qualitätsanspruch zu dokumentieren.
Ausflüge in die Kultur würden ein ähnliches Bild ergeben, trotz Lessing, Goethe, Schiller, Kant und Marx.
Seit zumindest 25 Jahren versuchen wir etwas zu konservieren und zu verwalten, was wir in Wahrheit nicht darstellen.
Die wirklich deutschen Tugenden wie Gründlichkeit, Disziplin und Gerechtigkeitsempfinden (auch wenn uns dies aufgrund falscher Disziplin schon mindestens einmal gründlich verlassen hat) haben wir längst so pervertiert, dass sie zum Gegenteil verkommen sind.
Statt dessen beschäftigen wir uns mit internen und externen Neiddebatten.
Jeder schimpft auf den anderen, statt endlich mal seinen eigenen Saustall aufzuräumen.
Insofern ist der Verlauf dieser Diskusssion nicht überraschend.
Traurig wird es, wenn sich Menschen trotz fehlendem Sachverstand Urteile zu trauen.
Ob kleinliche Nationalstaaterei die allgemeinen Probleme dieses Globus lösen kann?
Wohl kaum.
Wenn die internationale Politik nicht den Schulterschluß schafft, dann sieht es düster aus. ____________________
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Gasolin
Autogasforum-Neuling Beiträge: 43 Registriert: 2. 8. 2005 Status: Offline
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am 23. 8. 2005 um 17:04 |
Was Warti da schreibt ist nur die eine Seite der Medaille, die Andere ist, das aus dem Ostblock die früheren Schwarzarbeiter , jetzt als legale
ein Mann Unternehmer, in Deutschland einfallen und hier im Handwerk die Preise kaputt machen.
Im übrigen ist diese ganze Disskusion völlig sinnlos.
Mir kommt es mehr und mehr so vor, als sei dies ein Forum der Polenumrüster oder solche die es werden wollen.[Bearbeitet am: 23/8/2005 von Gasolin] ____________________
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