ggeorg
Autogasforum-Neuling Beiträge: 27 Registriert: 9. 8. 2005 Status: Offline
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am 2. 10. 2005 um 08:08 |
Hallo Profi-Gaser!
Kann mir bitte jemanden erklären, was der Unterschied zwischen Halb- bzw. Vollsequenzielle Anlage ist? Einige Beispiele wäre super! Welche Anlage für welche Fahrzeuge...
Danke im Voraus.
Schöne Feiertage!
Gruss
Georg |
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secu351
Autogasforum-Experte Beiträge: 1718 Registriert: 7. 12. 2004 Status: Offline
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am 2. 10. 2005 um 09:08 |
Hi,
benutze die Suche "Vollsequentiell". Da findest Du mehr als Dir lieb ist.
Gruß ____________________
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TB10
Autogasforum-Neuling Beiträge: 12 Registriert: 11. 2. 2005 Status: Offline
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am 2. 10. 2005 um 09:44 |
Hi,
also es gibt im wesentlichen 3 Sorten Gasanlagen:
1) Venturi
2) Multipoint
3) Sequentiell.
zu 1)
Am schmalsten Punkt des Ansaugsystems ('Venturirohr') herrscht die größte Strömungsgeschwindigkeit vor. Hier wird das Gas in die angesaugte Luft gegeben. Diese Art der Zumischung eignet sich für Vergasermotoren und auch für 'Zentraleinspritzer', die das Benzin nur an einem Punkt in der Nähe des Venturi einspritzten (z.B. Kadett 1.4, 1.6 Multec). Man unterscheidet ungeregelte Venturi-Anlagen und solche, die das Signal der Lambda-Sonde (für den Katalysatorbetrieb) auswerten (z.B. Landirenzo LCS A1 und LCS A2).
2) Bei der Multipoint-Anlage wird das Gas an mehreren Punkten in den Ansaugtrakt des Autos eingespeist. Es vermischt sich dadurch besser und ist durch die Ansteuerung der Gasventile besser dosierbar. Auch das Ansprechverhalten ist besser beim Gasgeben. Eine typische Multipoint-Benzineinspritzung findet man beim Golf-2 und Polo 1.3 Liter der frühen 90er Jahre: Bosch Digijet: hier ist vor jedem Zylinder eine Benzineinspritzdüse, die Einspritzung findet jedoch nicht gezielt während der Ansaugphase jedes einzelnen Zylinders statt. (Multipoint Gasanlege z.B. Landirenzo IGS)
3) Bei sequentiellen Anlagen kann die Gasabgabe jedes einzelnen Gasventils gezielt gesteuert werden. Bei einer vollsequentiellen Anlage wird der Benzineinspritzimpuls des vorhandenen Motorsteuergerätes abgegriffen und statt einer definierten Menge Benzins eine definierte Menge Gas über eine Düse in der Nähe der Benzineinspritzdüse abgegeben. Auf diese Weise wird die gesamte Motorprogrammierung (Kennfeld) für Benzin mit allen ihren Stärken für Gas nachgeahmt. Dieser Betrieb bietet sich für fast alle modernen Abgasgeregelten Benziner an (z.B. Abgasnormen Euro3 und Euro4; ggf. auch D3).
Bei einer Teilsequentiellen Anlage werden die Gasdüsen teilweise im Parallelbetrieb oder nach einer eigenen Folge (Sequenz) des Gassteuergerätes geschaltet. Die meisten sequentiellen Gasanlagen lassen sich im halb- oder vollsequentiellen Betrieb betreiben. (z.B. Landirenzo Omegas und Prins VSI).
Was für Dein Auto richtig ist, richtet sich also in erster Linie nach der Technologie, die bereits für den Benzinbetrieb in Deinem Auto steckt. Da die Schadstoffeinstufung nach einem Gasumbau, der auch noch mit Benzin betrieben werden kann (Benzintank von mehr als 14 Litern noch vorhanden), niemals besser gemacht wird, als es die Benzineinstufung bisher ermöglichte, macht es also wenig Sinn, in einen Kadett 1.6i mit Zentraleinspritzung eine sequentielle oder Multipointanlage einzubauen.
Gruß, TB10 |
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ggeorg
Autogasforum-Neuling Beiträge: 27 Registriert: 9. 8. 2005 Status: Offline
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am 2. 10. 2005 um 09:55 |
Hallo TB10,
DANKE!, das ist eine professionelle Beschreibung!!!
Wenn ich gut verstanden habe, da können nur Vollsequentielle-Anlage halbsequentiell arbeiten? Dann gibt es keine Anlage, der nur halbsequentiell ist? Oder?
Gruss
Georg |
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TB10
Autogasforum-Neuling Beiträge: 12 Registriert: 11. 2. 2005 Status: Offline
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am 5. 10. 2005 um 10:53 |
Das weiss ich nicht so genau. Sequentiell heißt lediglich, dass die Gasventile/Düsen in Folge und nicht zugleich angesteuert werden. Theoretisch ist auch eine sequentielle Ansteuerung einer Multipoint-Anlage denkbar.
Wenn der Gaseinlass anstelle einer gezielten Benzineinspritzung für einen einzelnen Zylinder erfolgt, nennt man es Vollsequentiell. |
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